28ALLER GUTEN DINGE ...KAROLIN LAMMERT,21, kaufmännische Auszubildende bei Krombacher„Im September 2022 begann meine Ausbildung bei Krombacher, seitdem habeich fast alle Abteilungen im Unternehmen durchlaufen. Das ist superabwechslungsreich!Einmal oder zweimal im Jahr besuchen wir außerdem die Nachhaltigkeitsakademie.Dabei kommen die Auszubildenden und dual Studierendenaus allen Jahrgängen zusammen, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemenzu beackern. Das ist kein reiner Frontalunterricht; wir diskutierenauch offen über Themen, erarbeiten Lösungsansätze und tauchen sogarin die Praxis ein. Es gab schon Pflanzcamps, bei denen Setzlinge für dieAufforstungsprojekte von Krombacher herangezogen wurden. In meinemersten Seminar an der Nachhaltigkeitsakademie haben wir eine Windkraftanlagebesucht. Erst als ich direkt davorstand, habe ich begriffen, wie großdie Dinger eigentlich sind. Das war surreal! Zu verstehen, wie viel Energiedie Windräder produzieren und welchen Beitrag sie zur Einsparung vonTreibhausgasen in unserer Atmosphäre leisten, hat mir wirklich die Augengeöffnet. Im Jahr darauf haben wir eine Müllentsorgungsanlage besucht.Dort habe ich vor allem gelernt, wie riskant falsche Mülltrennung seinkann – etwa, weil falsch entsorgte Gegenstände in der Anlage zu Brändenführen können. Ich bin sehr dankbar für diese Einblicke. Das sind Themenund Herausforderungen, die bisher in meinem eigenen Alltag keinegroße Rolle spielten. Aber es regt mich an, viel bewusster auf die Weltum mich herum zu schauen und nachhaltiger zu handeln. Ich frage mich,ob ich wirklich jede Strecke mit dem Auto fahren muss oder wie vieleTage in der Woche ich wirklich Fleisch essen will. Diese Gedanken nehmeich auch mit nach Hause, diskutiere sie am Küchentisch mit meinerFamilie. Manchmal schaffe ich es auch, sie von meinen neuen Ideen zuüberzeugen. Seit ich so sorgsam darauf achte, welcher Müll in welcherTonne landet, nennen mich meine Kolleginnen und Kollegen manchmalscherzhaft ‚die Müllpolizei‘, sind aber seitdem auch viel sensibilisierterfür das Thema. Mir zeigt das, dass ich auch im Kleinen etwas bewegenund andere mitreißen kann. Und das Wissen und die Impulse aus derNachhaltigkeitsakademie kann ich an vielen Stellen in meinem weiterenBerufsleben einsetzen. Da kann der eigene Impact dann schnellauch mal ganz groß werden.“50 Auszubildende und dualStudierende besuchen aktuelldie Nachhaltigkeitsakademievon Krombacher. Auf demLehrplan stehen Themen wieKlimawandel, Artenvielfalt,Ressourcenschutz, Recyclingund ihre jeweiligen Zusammenhängeund Wechselwirkungen
Naturschutz29RAINER ENTRUP,64, Leiter Bundesforstbetrieb Westbrandenburg„Ich stehe hier in der Rüthnicker Heide, einem geschlossenen Waldgebietmitten in Brandenburg. Zu Zeiten der DDR nutzte die NationaleVolksarmee diese rund 3850 Hektar große Fläche als Truppenübungsplatz.Heute gehört sie zum Nationalen Naturerbe und befindetsich im Eigentum der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Undmittendrin liegt das Möllersche Luch: eine Moorfläche, die mit knapp14 Hektar in etwa so groß ist wie 15 Fußballfelder. Ob Fledermäuseoder Damhirsche, Seeadler oder Amphibien und Libellen: Für vieleTierarten der Region, die sonst keine optimalen Lebensbedingungenfinden, ist das Möllersche Luch ein wichtiger Zufluchtsort. Auch die typischenMoorpflanzen können hier in aller Ruhe gedeihen. Leider hatdie preußische Försterei, zu der das Luch im 19. Jahrhundert gehörte,diesen Reichtum der Natur nicht wertgeschätzt. Sie zog Gräben durchdas Moor, um es zu entwässern, und nutzte die trockengelegte Flächeals Pferdeweide. In vielen Regionen Deutschlands war es ähnlich.Das Ergebnis: Früher haben Moore vier bis fünf Prozent der Landesflächebedeckt. Heute sind 95 Prozent dieser Moore entwässert, abgetorft,bebaut oder werden landwirtschaftlich und forstwirtschaftlichgenutzt. Diese Eingriffe haben gravierende Folgen. Neben ihrer Funktionals Lebensraum speichern Moore große Mengen CO₂ in ihrem Torf,das hilft uns beim Kampf gegen die Klimakrise. Deshalb arbeiten wirseit 2011 an der Renaturierung des Möllerschen Luchs, um so dauerhaftden Moorwasserhaushalt wiederherzustellen und die Torfbildung zu begünstigen.Die alten Entwässerungsgräben und Abflüsse füllten wir mitTonerde auf. Diese Erde ist so dicht, dass sie das Wasser im Moor hält.Umliegende Kiefern wurden durch Laubbäume ersetzt, um die Wasserverdunstungin den Baumkronen zu reduzieren und mehr Wasser imBoden versickern zu lassen. Eigentlich ist das Moor damit stabilisiert.Aber die klimatischen Verhältnisse ändern sich immer schneller, geradehier in Brandenburg. Im Winter kommt zwar ausreichend Regen runter,viele der vergangenen Sommer waren aber viel zu trocken. Wenn derGrundwasserspiegel wieder sinken sollte, reichen unsere bisherigen Maßnahmenzum Schutz des Moores nicht mehr aus. Da die öffentlichen Mittelbegrenzt sind, braucht es deshalb auch langfristige finanzielle Unterstützungvon Privatpersonen und Unternehmen. Ohne Spenden hätte unserProjekt niemals realisiert werden können.“Krombacher unterstützt dieWiedervernässung desMöllerschen Luchs seit 2011mit einer Gesamtsummevon 200 000 Euro. Mit diesemGeld finanziert die DeutscheBundesstiftung Umwelt, diedas Moor verwaltet, unteranderem die Pflege und Weiterentwicklungdes Gebiets
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